Juri-Gagarin-Oberschule

12. April 1970 - Namensgebung der 49.Oberschule

"Juri Gagarin" 

 

In den darauf folgenden Jahren wurden zu diesem Thema drei Arbeiten des Künstlers Dieter Bock von Lennep an die Schule übergeben. Am 12. April 1961 startete Juri Gagarin mit der Rakete Wostok 1 als erster Mensch in den Weltraum und umkreiste in 108 Minuten die Erde.

 

 

Juri Alexejewitsch Gagarin - Der erste Mensch im Weltall

Juri Gagarin wurde am 9. März 1934 im Dorf Kluschino geboren, sein Vater war Zimmermann, die Mutter Kolchosbäuerin. Er hatte zwei Brüder und eine Schwester. Nach einem Umzug in die Stadt Gshatsk (heute Gagarin) besuchte Gagarin die Mittelschule.

1951 beendete er eine zweijährige Ausbildung an einer Handwerkerschule in Luberzy mit der Facharbeiterprüfung als Gießer. Anschließend studierte er am Industrietechnikum in Saratow und erhielt dort ein Diplom als Gießereitechniker. Während des Studiums wurde er Mitglied des Aeroklubs in Saratow und bestand seine erste Flugprüfung am 3. Juni 1955. Im gleichen Jahr trat er in die sowjetischen Streitkräfte ein und wurde in die Fliegerschule in Orenburg aufgenommen. Am 7. November 1957 wurde Gagarin zum Leutnant befördert.

 

1957 heiratete er die Ärztin Valentina Gorjatschowa. Von 1957 bis 1959 diente Gagarin bei einem Jagdfliegerregiment der Nordflotte. Er war in der Oblast Murmansk am Polarkreis stationiert. Hier wurde Gagarin Mitglied der KPdSU. Am 10. April 1959 wurde seine Tochter Jelena geboren,

am 12. März 1961, genau einen Monat vor seinem Raumflug, seine zweite Tochter Galja.

 

Am 3. März 1960 kam er auf Befehl des Oberkommandierenden der Luftstreitkräfte Werschinin in die Gruppe der Kosmonautenkandidaten und erhielt vom 11. März 1960 bis zum Januar 1961 eine entsprechende Ausbildung. Er wurde vor allem wegen seines ruhigen Temperaments aus den 20 möglichen Kandidaten ausgewählt, um als erster Mensch die Erde zu verlassen. Am 12. April 1961 absolvierte er mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen spektakulären Raumflug und umrundete dabei in 108 Minuten einmal die Erde. Er landete im Wolga-Gebiet, in der Nähe der Städte Saratow und Engels. Auf dem Landeplatz steht heute ein Denkmal.

 

Der 12.April ist seitdem in der Sowjetunion als auch weiterhin in Russland „Der Tag der Kosmonauten“ und erinnert als Gedenktag an den ersten bemannten Flug in das Weltall durch Juri Gagarin.

 

Gagarin wurde im Februar 1968 zum Ausbilder der Kosmonauten ernannt, doch zuvor wollte er noch seine Ausbildung zum Kampfpiloten zu Ende bringen. Diese war wegen seines Kosmonautenprogramms abgebrochen worden.

 

Am 27. März 1968 verunglückte Gagarin bei einem Übungsflug mit einer MiG-15 UTI tödlich. Der Flugzeugtyp MiG-15 UTI galt aufgrund seiner geringen Absturzquote als das sicherste Kampfflugzeug der UdSSR. Die genauen Umstände des Absturzes sind bis heute offiziell nicht geklärt.

 

 

108 Minuten im All

Am Tag vor dem Start besuchte Gagarin die Arbeiter an der Startrampe, die die Trägerrakete in den vorhergegangenen Tagen vorbereitet hatten.

Die Nacht auf den 12. April 1961 verbrachte er zusammen mit seinem Ersatzmann Titow in einer Holzhütte in der Nähe des Startgeländes.

 

Gegen 3:00 Uhr am 12. April begannen die offiziellen Startoperationen. Um 5:30 Uhr wurden Gagarin und Titow durch den Luftwaffenarzt geweckt, worauf ein kurzes Frühstück und eine letzte medizinische Untersuchung folgten. Anschließend legten sich beide                                             Namensgebung am 12. April 1970

mit der Hilfe zweier Assistenten ihre SK-1-
Raumanzüge an. Die mehrlagigen, orange-farbenen Garnituren wogen rund zehn Kilogramm und sollten den Raumfahrer vor einem möglichen Druckverlust schützen.

 

Gegen 6:30 Uhr bestiegen Gagarin und Titow den Bus, der sie die kurze Strecke zur Startrampe brachte. Bei seiner Ankunft berichtete Gagarin in Kürze, dass er für die ihm zugewiesene Mission bereit sei. Danach brachte ihn ein Aufzug an die Spitze der Wostok-Rakete, wo er durch eine Luke das Raumschiff bestieg.

 

Um 7:10 Uhr aktivierte Gagarin das Funkgerät, das ihn mit dem Konstrukteur Sergei Koroljow im Startkontrollzentrum verband. Gagarin benutzte das Rufzeichen Kedr („Zeder“), während die Bodenstationen Sarja-1 („Morgenröte-1“) verwendeten. Um 7:50 Uhr, eine Stunde nach dem Einstieg Gagarins in die Kapsel, wurde die Luke des Wostok-Raumschiffs geschlossen.

 

Wenige Sekunden vor dem Start begann die Zündung der fünf Triebwerke. Nachdem die Rakete die volle Schubkraft von knapp 400 Tonnen erreicht hatte, lösten sich die vier Haltearme. Um 9:06:59 Uhr am 12. April 1961 startete Wostok 1 mit Juri Gagarin an Bord. Der Funkkontakt lautete:

 

„Start! Wir wünschen dir einen guten Flug. Alles ist in Ordnung.“

– Sergei Koroljow

 

„Pojechali! [Auf geht’s!] Auf Wiedersehen, bis bald, liebe Freunde.“

– Juri Gagarin

 

Sofort nach dem Eintreten in die Erdumlaufbahn stellte Gagarin eine Funkverbindung her und bestätigte, dass er sich sehr gut fühle. Er schilderte außerdem die Impressionen, die er beim Blick aus einer der Bullaugen erhielt.

 

„Ich sehe die Erde! Ich sehe die Wolken, es ist bewundernswert, was für eine Schönheit!“

 

Nach Ende des Flugs schrieb Gagarin, er habe deutlich Gebirgszüge, ausgedehnte Wälder, Inseln und Küstenstriche erkennen können. Darüber hinaus kommentierte er, dass seine Gewöhnung an den Zustand der Schwerelosigkeit reibungslos verlaufen sei.

 

Die Zeit im Orbit nutzte Gagarin im Wesentlichen für Beobachtungen der Erdoberfläche und der Überwachung der Geräte an Bord der Kapsel. Gegen Ende des Erdumlaufs nahm Gagarin eine kleine Menge von in Tuben gepresster Nahrung zu sich. Er gab an, dass er bei der Nahrungsaufnahme zwar keine Probleme habe, die pürierten Lebensmittel aber keinen Ersatz für irdische Speisen bieten.

 

Knapp eine Stunde nach dem Start begann Gagarin mit den Vorbereitungen für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Gagarin schilderte nach dem Ende des Flugs ausführlich den Verlauf des Wiedereintritts. So berichtete er beispielsweise von einem violetten Glühen, das rund um die Bullaugen entstanden sei. In einer Höhe von 7.000 Metern öffnete sich der Hauptfallschirm des Raumschiffs. Wenig später wurde die Luke hinter Gagarins Kopf mit der Zündung einer Sprengladung abgetrennt und Gagarin zwei Sekunden darauf per Schleudersitz aus der Landekapsel katapultiert.

 

Die Landeregion lag nur wenig entfernt vom vorausberechneten Gebiet in der Nähe der Stadt Saratow, wo die Trainingssprünge der Kosmonauten stattgefunden hatten. Gagarin trennte sich von seinem Sitz, woraufhin sich sein Fallschirm öffnete. Um 10:55 Uhr landete Gagarin nach einer Stunde und 48 Minuten

Flugzeit relativ sanft in einem brachen Feld. Am Landepunkt des Raumschiffs wurde einige Tage später ein

Monument errichtet.